Wie kann ich die Menschen hier passend definieren? (total doof formuliert…)
„Definieren“ ist ja so ein schrecklich wissenschaftliches Wort. Aber in manchen Fällen ist es nicht schlecht, sich klar zu werden worüber (oder über wen) man eigentlich spricht. So empfinde ich die Menschen, die ebenfalls hier wohnen und arbeiten, nicht unbedingt als Kollegen. Das sind sie zwar, aber irgendwie fühlt sich das hier anders an. Die Menschen, die mit mir im Haus arbeiten, sind vielleicht enge Mitarbeiter, denn ich werde hier als Hausverantwortliche eingearbeitet. Bei unserem ersten Husmøte (Haustreffen) am 01.10. sagte eine junge Frau, dass wir alle Freunde seien. Oookeee,…. nach noch nicht mal 24 Stunden angekommen sein, fand ich das jetzt etwas überstürzt! Aber klar ist, dass wir gut Hand in Hand arbeiten müssen und uns auch vieles, vielleicht sogar alles sagen müssen, was so zwischen uns stehen könnte.
Gut, vielleicht sind es zum Einen die Menschen der Hausgemeinschaft, wobei ich in gewisser Weise die Bewohner (also die Menschen mit Beeinträchtigungen) mitzählen würde. Sie arbeiten ebenfalls am täglichen Gelingen unserer Hausgemeinschaft mit. Und doch sind sie der Grund, weshalb wir alle hier hier sind.
Und andererseits gibt es Menschen, die auch in diesem Dorf leben und arbeiten. Sind es Kollegen? Und die Praktikanten? Irgendwie ist der Begriff Kollege nicht richtig, Vielleicht einfach Mitarbeiter – die wir ja alle sind? Das fühlt sich richtig an!
Was in Norwegen generell üblich ist, dass alle (bis auf den König) geduzt werden. Jeder spricht sich mit Vornamen an. Das macht es natürlich auch noch mal anders.
Am Sonntag bin ich mit einer Mitarbeiterin nach Kongsberg gefahren. Sie wollte ihre Enkelin abholen, die die Ferien bei einer befreundeten Familie (ehemalige Mitarbeiter)verbracht hat. Vorher waren wir wandern und haben diese wunderschöne Natur genossen. Kongsberg selbst hat ein Bergbaumuseum und eine Silberminengeschichte. Auch für Regentage ist in Kongsberg gesorgt.
Hier haben einige Mitarbeiter einen „Freemarket“ organisiert. Alte Kleidung, Arbeitsschuhe, gute Ware… konnte jeder oben in der Tunet anprobieren und „for free“ mitnehmen. Eine tolle Idee, die durchaus Nachahmer finden könnte. Ja, ich habe auch etwas gefunden!!
Meinen Montag habe ich recht sportlich verbracht. Morgens joggen, mittags mit dem Rad nach Andebu. Das sind 7 km. Hin geht schneller und einfacher, als zurück. Zurück 10-15 min länger. Aber die Berge haben es in sich. Andebu hat eine Bibliothek, die mich natürlich interessiert. Ich möchte, sobald ich registriert, angemeldet etc. bin, dort Bücher ausleihen. Ich freue mich schon sehr auf Harry Potter auf norwegisch!
Meine Wohnung klärt sich weiterhin, es hängen jetzt schon meine Fotos an der Wand!